Die methodisch starke Auswertung einer prospektiven Schwangerschaftsstudie aus den USA und Kanada ergibt - zur ausdrücklich erklärten Beruhigung der Autoren - dass die Influenza-Impfung kurz vor oder während einer Schwangerschaft das Fehlgeburtsrisiko nicht erhöhe. Dies hatten methodisch schwächere Registerstudien in den Vorjahren durchaus für möglich gehalten.

Gleichzeitig beweisen diese Daten jedoch auch - und dies erwähnen die Autoren natürlich nicht - dass die Impfung der Frauen das Risiko einer Fehlgeburt eben auch nicht verringert.

Die Latte für eine Impfempfehlung in einer so vulnerablen Lebensphase wie einer Schwangerschaft liegt schon irritierend tief, wenn peerreviewte Studien feiern, dass die Impfung zumindest wohl nicht schade....

Irritierender Nebenbefund: die Influenza-Impfung der männlichen Partner erhöhte das Fehlgeburtsrisiko sehr wohl... (bei allerdings großem Vertrauensbereich aufgrund geringer absoluter Zahlen).