Die Abteilung für Impfologie des RKI veröffentlicht eine systematische Literaturübersicht über die Effektivität und Wirkdauer der Impfung gegen Meningokokken C, sowohl in Form der Einzel-, als aus der 4-fach-MenACWY-Impfung. 

Interessante Aspekte daraus:

  • Für die geplante Metaanalyse war die ermittelte Datengrundlage zu schlecht.
  • Insgesamt liegen, weil Men-Erkrankungen so selten sind, fast nur Studien zur Antikörperbildung (Immunogenität) vor, die Studie identifiziert nur zwei Studien mit dem klinischen Endpunkt Verhindern von Men-Erkrankungen.
  • Die Zuverlässigkeit der Evidenz zur primären Wirksamkeit (VE) der MenC-Impfung wird von den RKI-Autoren als "very low" eingeschätzt: "We had major concerns about bias in all studies reporting VE outcomes due to possible confounding bias."
  • In der Mehrzahl der zitierten Studien wiesen bereits drei Jahre nach der Impfung weniger als die Hälfte, nach fünf Jahren weniger als ein Viertel der Geimpften noch schützende Antikörper-Spiegel auf.
  • Die zwei Studien zur Wirksamkeit einer Auffrisch-Impfung (booster) umfassen insgesamt nur etwa 100 Patienten und unterliegen der gleichen sehr schlechten ("very low") Verlässlichkeit der gefundenen Daten.
  • Die Immunogenität der booster-Impfung ist hoch, zur Wirkdauer liegen keine Daten vor, die einen Beobachtungszeitraum von mehr als drei Jahren umfassen.
  • Insgesamt folgern die Autoren, dass die Evidenz weder verlässliche Aussagen zur Schutzdauer oder zum Zeitpunkt einer eventuellen booster-Impfung ermöglicht.

Die MenC-Impfung ist als einmalige Impfung übrigens seit 2006 für alle Kinder in D von der STIKO (RKI) empfohlen.