Eine aktuelle Studie aus Portugal mit hohem Anspruch ("systematic review and metaanalysis"... "all relevant studies") untersuchte die Wirksamkeit der Influenza-Impfung in Studien zwischen 2013 und 2023. Die Analyse beschränkte sich auf die Altersgruppe zwischen 15 und 65 Jahren und differenzierte nach Studiendesign zwischen RCTs (randomisiert kontrollierten Studien) und TNDs (Studien im so genannten Test-negativ-Design).
Die Ergebnisse sind wie erwartet desillusionierend:
- die gepoolte Impfstoff-Effektivität blieb in jedem Fall unter 50% (RCTs 48%, TNDs 39,9%) und liegt damit teilweise deutlich unter der Wirksamkeitsschwelle, die üblicherweise die Bedingung für die Zulassung eines Impfstoffs ist
- selbst wenn retrospektiv betrachtet der jeweilige Impfstoff zum jeweilig saisonalen Influenzavirus passte kamen die RCTs nur knapp über die 50% (55,4%), bei den TNDs blieb die Wirksamkeit selbst dann unter 50% (45,1%)
- und diese enttäuschenden Ergebnisse wurden in der Altersgruppe erhoben, die eigentlich ohnehin keine Zielgruppe der Impfung ist - bei den Älteren, deren Komplikationsrisiko im Erkrankungsfall höher ist, ist die Effektivität der Influenza-Impfung regelmäßig noch wesentlich schlechter (Stichwort Immunoseneszenz).