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Keuchhusten - Impfung in der Schwangerschaft: kein sicherer Schutz vor schweren Verläufen beim Säugling

Eine große Kohortenstudie (N=280.000), die auf den Daten einer australischen Mutter/Kind-Datenbank beruht, analysierte einmal mehr den Effekt einer Keuchhustenimpfung in der Schwangerschaft gegen Pertussis während der ersten Lebensmonate. Zusätzlich wurde hier der Frage des "bluntings" nachgegangen, also untersucht, ob diese Impfung die Effektivität der Keuchhustenimpfung beim Säugling selbst verringerte.

Bei annähernd gleicher Zahl geimpfter und ungeimpfter Schwangerer errechnete sich eine allenfalls mäßige Impfstoff-Effektivität für die ersten zwei Lebensmonate von 69,1% (Vertrauensbereich mit 40,6 - 83,9% eher groß), die bis zum Alter von sieben bis acht Monaten deutlich unter 50% sank (43,3%, mit absurd großem VB von 6,8 - 65,6%, also wissenschaftlich wenig aussagekräftig).

Tatsächlich fand sich für die Impfstoff-Effektivität der dritten Keuchhusten-Impfung des Säuglings selbst eine signifikante Verringerung ("blunting"), ohne dass diese zu einer sicheren Vermehrung der Keuchhustenerkrankungen in dem Alter führte (der Vertrauensbereich war aufgrund der sehr, sehr geringen Fallzahlen zu groß für eine sicher Aussage).

Die Studie zeigt einmal mehr, dass allen Kassandra-Rufen zum Trotz Keuchhusten-Erkrankungen bei Säuglingen, geschweige denn in den ersten Lebenswochen, insgesamt selten sind: 

bei 280.000 untersuchten Säuglingen traten innerhalb der ersten 18 Lebensmonate 331 Fälle auf, davon 119 bei Kindern von in der Schwangerschaft geimpften Müttern. In den als besonders kritisch angesehenen ersten zwei Lebensmonaten waren es 49 Fälle, in den ersten 6 Lebensmonaten 124, wobei hier bedacht werden muss, dass spätestens ab dem vierten Lebensmonat ein Schutz des Säuglings selbst durch eine eigene Impfung möglich ist (2. Impfdosis) (Die Studie verschweigt hier die absoluten Zahlen von Kindern geimpfter oder ungeimpfter Mütter).

Ein Schutz vor schweren, eine Krankenhausbehandlung erfordernden Keuchhusten-Verläufen ließ sich trotz der eindrucksvollen Studiengröße weder für die ersten zwei, noch für die ersten sechs Lebensmonate nachweisen - dies ist aber das entscheidene Argument für die Impfung in der Schwangerschaft: Das Risiko, wegen einer Keuchhusten-Erkrankung stationär behandelt werden zu müssen, war zwar rechnerisch verringert (Impfstoff-Effektivität bis zwei Monate 60,7%), der weit in negative Bereiche hineinragende Vertrauensbereich (-94,9 - 92,1%) führt diese Berechnung aber ad absurdum.

Eine umfassendere Darstellung des Themas Keuchhustenimpfung in der Schwangerschaft finden Sie hier.


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